Das Landratsamt als Integrationshindernis

Veröffentlicht am 28.10.2017 in Kreisverband

Der Kreisvorstand nutzte die Sitzung in Kirchzarten, um sich im Vorfeld zunächst einmal die älteste Flüchtlingsunterkunft im Landkreis anzuschauen und anschließend mit Mitgliedern der verschiedenen Helferkreise im Dreisamtal zu sprechen.

Die Flüchtlingsunterkunft am Keltenbuck ist bereits seit Jahrzehnten in Betrieb. Bei den derzeitigen Mindeststandards von 7 m2 je Flüchtling ist sie für 58 Menschen ausgelegt, die in 2-3-Bettzimmern untergebracht werden. Das Alter sieht man dem Gebäude an, mehr entsetzt hat die Mitglieder des Kreisvorstands allerdings der Zustand der Küchen. Hier scheinen klarere Putzregeln (und deren Durchsetzung) dringend erforderlich.

Derzeit wohnen 38 junge Männer in der Unterkunft, die meisten haben ein Zimmer für sich alleine. Zu Hochzeiten waren das auch mal an die 100. Wie die Wohnsituation dann ausgesehen hat, mag man sich nicht vorstellen.

Nach dem starken Zuzug von Flüchtlingen auch in unseren Landkreis haben sich überall Helferkreise gebildet, die sich mit hohem persönlichen Aufwand um die Menschen in den Heimen kümmern und unermüdlich an der Integration arbeiten. In Kirchzarten gibt es den Helferkreis allerdings schon viel länger. Wir haben uns gefreut, dass mehrere Vertreterinnen und Vertreter unserer Einladung gefolgt waren und ein reges Gespräch zustande kam. Lob gab es hierbei für die Anstrengungen der Gemeinden aber heftige Kritik hagelte es für das Landratsamt. Unisono wurde die Behörde als Integrationsbremse dargestellt:

„Der Kreis wirft uns Knüppel zwischen die Beine, nimmt die Helferkreise nicht ernst und interessiert sich nicht für sie.“

Es hagelte Beispiele, die diese Aussage belegen: Flüchtlinge, die bereits mehr als zwei Jahre hier sind, ausreichend Deutsch gelernt haben und eine Ausbildungsstelle haben, werden in den großen Lagern gehalten obwohl vernünftiger und günstiger Wohnraum gefunden ist. Gut integrierte Menschen, die bereits für sich selbst sorgen können, bekommen Abschiebungsbescheide. Der Datenschutz wird dafür missbraucht, Helfer auszubremsen.

Ganz anders die Gemeinden. Deren Engagement wird durchweg gelobt und auch hier gab es eine Reihe von Beispielen aus den Gemeinden des Dreisamtals. Nur die Suche nach einer Kleiderkammer zieht sich schon ewig und eine Lösung scheint leider nicht in Sicht. Dass die nächste Kleiderkammer in Titisee-Neustadt liegt wird als sehr unbefriedigend empfunden.

Auch aus anderen Helferkreisen wurden schon Probleme an uns herangetragen. Häufig geht es vor allem um die bürokratische Herangehensweise, bei der das menschliche oft aus den Augen verloren wird.

Unsere Kreisräte Markus Millen und Birte Könnecke haben fleißig mitgeschrieben und sich einzelne Fälle auch im Detail notiert. Manche davon werden sie im Amt oder im Kreistag zur Sprache bringen können. Bei anderen Fällen stoßen sie an Grenzen: Da fehlt ein Einwanderungsgesetz neben dem Asylgesetz und das wird seit vielen Jahren von der Union blockiert.

Birte Könnecke und Oswald Prucker

 

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